Kurator Otto Berger

„Ihr nennt mich Menschenfeind, weil ich Gesellschaft meide, Ihr irret euch, ich liebe sie. Doch um die Menschen nicht zu hassen, muss ich den Umgang unterlassen.“
Caspar David Friedrich, 1774 – 1840

Ist dies eine Suggestion in der Betrachtungsweise im Zusammenhang mit Rudolf L. Reiter? Muss man ihn hassen, wenn man Umgang mit ihm pflegt? Muss ein Künstler so sein, wie er ist? Was bedeute Normalität? Kann ein Künstler „normal“ sein? Viele Fragen, wenn man sich von der „Normalität“ entfernt. Der Künstler Rudolf L. Reiter macht die Abnormität zur Normalität seiner Gesellschaft.

Ein Leben mit Angst, mit ständigen Druck der Veränderung, das alltägliche Engagement, das sichtbar zu machen, was in uns nur als diffuses Licht vorhanden ist, der Glaube an die Wiedergeburt und der Reinkarnation sowie die vier Stufen der Genesis, Feuer – Wasser – Luft und Erde, aus diesen Beweggründen ist ein Lebenswerk entstanden, was den Künstler Rudolf L. Reiter zu einem der großen zeitgenössischen Künstler, welcher weit über die Grenzen hinaus bekannt ist, gemacht hat.

Sehr oft wird man verleitet, in der Betrachtungsweise von Künstlern vergleiche herzustellen. Rudolf L. Reiter ist kein Synonym, er ist einzigartig. In den letzten 45 Jahren hat Rudolf L. Reiter ein Werk an Bildern, Skulpturen und Aktionen geschaffen, welches seines gleichen sucht. Er ist beheimatet in der informellen und der gegenständlichen Malerei, er ist der Erfinder der Romantischen Modernen und hat mit seinen Skulpturen sowie Aktionen für die Ewigkeit Denkmale gesetzt. Der Umfang seiner Arbeiten beinhaltet mehr als 5000 geschaffene Werke, welche sich in öffentlichen Sammlungen, Museen sowie Privatsammlungen befinden.

Als Kurator der Sammlung Rudolf L. Reiter e.V. freut es mich sehr, dass nun die Werke einen Platz im „me Museum Erding“ gefunden haben und auf diesen Weg der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

In Bewunderung der künstlerischen Qualität von Rudolf L. Reiter,

Otto Berger
Sammlung Rudolf L. Reiter e.V., Kurator a.D.