Pax Vobiscum – Das Buch der Bücher
Ein Gesamtkunstwerk in Zeichen von Frieden
Seit Ende 2004 beschäftigt Reiter sich intensiv mit dem interkulturellen Projekt „Pax Vobiscum“. Vor dem Hintergrund des Irakkrieges und des Attentats vom 11. September nutzt Reiter seine Kunst, um eine Brücke zwischen unterschiedlichen Kulturen und Religionen zu bauen. Die nun entstandenen skulpturalen Multiplen sind Objekte in Buchform gebrachte Bildepen. Kirchen, Synagogen, Moscheen und Tempel zeugen von den wichtigsten Weltreligionen.
Das Buch der Bücher, die Bibel, der Koran, die Thora oder das in Buchform gebrachte Vermächtnis von Naturvölkern zeugen von den magischen Kräften des Fetischismus. Mit Materialien wie Teer, Hanf, Tierleim, Büttenpapier, Menschenhaar und Tierzähne erarbeitet der Alchimist Bücher ohne Auflage Unikate, bemalt, collagierte Einzelstücke als Symbol für verschiedene Religionen und Glaubensformen. Zeugnisse für Religionskriege der Geschichte, von den Kelten bis zur Gegenwart. Ziel Reiters ist es, Frieden nicht bloß als „Nichtkrieg“ zu verstehen, sondern als positiven Kulturdialog im Zusammenleben der verschiedenen Kulturen.
Die künstlerisch offene und ideologiefreie Interpretation der Kunst dient als Katalysator für eine neue Kommunikation zwischen Muslimen, Juden und Christen. Der Mensch, so Reiters düstere Botschaft, hat aus der Geschichte nichts gelernt: Solange es Menschen gibt, wird es auch Kriege geben.
Rudolf L. Reiter, 2005