Rudolf L. Reiter - Quelle und Schöpfung
8 Rudolf L. Reiter – ein heimatverbundener Nonkonformist Rudolf L. Reiter – ein Künstler, dem ich seit tatsächlich Jahrzehnten verbunden bin. Von dem einWerk zu Hause hängt, an dominanter Stelle. Mit dem ich gemeinsam mit seiner Frau Hilde als junge Journalistin gute, ungewöhnliche Gespräche führen durfte. Heute würde ich sagen, es waren philosophische Gespräche. Dass er sich die Zeit nahm – das hat mich damals beeindruckt. Worüber er nachgedacht hat und nach wie vor denkt, war nachdenkenswer t. Einer, der aus der praktischen Medienarbeit kam, Layouter, Grafiker war. Beruflich geprägt durch den Vater. Künstlerisch motivier t durch die Mutter. Einer, der seine Heimat und Gebur tsstadt – Erding – so gut wie nie verlassen hat. Natürlich unterbrochen von längeren Auslandsaufenthalten. Aber immer wieder zurückgekehr t. Ein heimattreuer Kosmopolit. Weltoffen. Und doch ein Außenseiter. Aber kein Kauz. Ein Original. Ein Typ. Ein Charakterkopf. Ein Nonkonformist. Mit der Energie, die ein freischaffender Künstler braucht. Ein Fremder in der Heimat. Zugleich einer, auf den die Heimat inzwischen stolz ist. Sehr stolz. Rudolf L. Reiter war es, der mir in den Anfängen der 1980er Jahre einen Autor nahe gebracht hat, von dem ich damals nichts gelesen, jedoch viel Eigenar tiges vernommen – und nach unseren Gesprächen vieleWerke verschlungen hatte: Knut Hamsun. Ein Norweger. Literaturnobelpreisträger. Umstritten. Rudolf L. Reiter war der weibliche Vorname Victoria wichtig. Ein Romantitel von Hamsun. Es wird der Vorname für die Tochter. Und ein Zyklus in seinem Schaffenswerk. Damals lernte ich Rudolf L. Reiter als einen Maler kennen. Heute ist er Maler und Bildhauer. Seine Themen sind ihm nicht abhanden gekommen. Sie sind identisch.Weiter entwickelt. Ohne Stagnation. Er denkt nach über die Natur, dieWelt, die Veränderungsprozesse, über Hintergründe, über die Seele und Seelen, über die Seelenwanderung, über Wiedergebur t. Reinkarnation, daran glaubt er. Rudolf L. Reiter charakterisier t zugleich eine tiefe Befassung mit der Bibel. Die Schöpfungsgeschichte und das Ende – Visionen, die seinWerk prägen. In Genesis beginnt alles. Mit dem ersten Buch Mose. Im Alten Testament. Mit der Apokalypse kommt das Ende, es kommt ein Ende. Die Apokalypse ist im Neuen Testament die Offenbarung des Johannes. KeinWeltuntergangs- kapitel. Sondern einWerk mit Wor ten und Bildern voller Trost und Hoffnung. Das alles geht Rudolf L. Reiter durch den Kopf. Und findet Ausdruck in seinen Werken.
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