Rudolf L. Reiter - Quelle und Schöpfung
5 Die Kräfte der Natur und Schicksalsschläge bestimmen das vielseitigeWerk des international renommier ten Kü̈nstlers. Die Verfolgung von Angehörigen in der Nazizeit, der Brand seines Hauses und der frü̈he Tod seiner kunstbe- geister ten Gattin Hilde. Das Credo Joseph Beuys ́ „Zeige deineWunde“, um durch die Kunst geheilt zu werden, dieser religiös motivier te Leitgedanke steht auch hinter Reiters Werk. In der intensiven Auseinandersetzung mit Philosophie, durch Farbe und Form, vermag der Mensch seinen Seelenschmerz zu verwandeln. Die neuen Hinter- glas-, Aluminiumbilder Reiters leben von leuchtenden Farben. Mit diesen Arbeiten reiht sich R. R. ein in die Genealogie des modernen Hinterglas-, Aluminiumbildes von den Künstlern des „Blauen Reiter“ bis hin zu Gerhard Richter. Seine Frau Hilde war ihm menschlicher Rückhalt. Künstler nehmen die „Wunden“ der Zeit genau wahr. Im kreativen Verwandlungsprozess finden sie stellver tretend zu neuer Kraft und Form. „Bis unsere Leben wieder eins sind“ – Reiters Bilder stimmen uns hoffnungsfroh. Nichts von dem was wir sehen lässt sich begreifen, bestimmen – und doch macht uns ihre Genialität sprachlos. Berühr t von ihrer Schönheit suchen wir nach Vergleichbarem, Fassbarem, schon einmal Gefühltem – einem Déjà-vu einer Reflexion aus der Unendlichkeit. Es ist nicht der Zufall, der das Spiel, den Schöpfungsakt lenkt, sondern ein Geist, dem die Dunkelheit ver traut ist und der auch sein Metier beherrscht (Faust) – und sich des Zauberstabs der Kunst zu bedienen weiß. Rudolf L. Reiter (R. R.), geb. am 24. Juni 1944 in Erding bei München. Typographische Fachschule, München. Ausbildung zum Schweizer Degen. Meisterschüler von Hans Spranger, München.Tätig als Grafiker und Layouter. Erfindung der romantischen Moderne. Seit 1974 informelle Arbeiten, symbol- reiche Materialbilder und Bronzeskulpturen. Ateliers in Erding, Hamaroy, Norwegen und NewYork. „Zeit der Wiederkehr“ und „Metamorphosen“, internationale Kunstaktionen in München, Norwegen, Island und den USA. Seit 2007 Museum Sammlung R. L. Reiter in Erding. R. R. faszinieren seit Jahrzehnten die geistigen Quellen der alten Kulturen. Der Künstler verarbeitet sie in starken Aktionen und Farbkompositionen. „Ich schaue in die Landschaft hinein, wie in ein Land der Wiederkehr und fühle mich, als sei ich in sie zurückgekehrt.“ Steubenmedaille für Deutsch-Amerikanischen Kulturaustausch, Ehrenmitglied der Hamsungesellschaft Hamaroy, Norwegen. Zahlreiche internationale Ausstellungen undWerke in öffentlichen Sammlungen. E. N., München Hilde A. Reiter l 2009 1977 arbeitet Reiter für den Idion Verlag im Druckhaus Matthieu, Zürich. Es gilt, Joseph Beuys Wandtafel „Letter from London“ drucktechnisch umzusetzen. Man entscheidet sich für Steindruck auf Matt-Lithopapier, kaschiert auf Holz. Wieder ist Reiter für die Ausführung und Drucküberwachung verantwortlich.
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