Rudolf L. Reiter - Gegen den Strom
41 R. L. Reiter „Ref lexionen der Unendlichkeit“ Öl auf Leinwand, 120 x 100 cm, 2013 Farben entsprechen eher Rudolf L. Reiter : zar te Grün-, Blau-, Rosatöne. Man kennt sie, wenn man die großen informellen Werke genauer anschaut, denn sie bilden den Hintergrund für die kraftvolleren, viel dicker aufgetragenen Farben. Hier stehen sie im Mittelpunkt. Eine farbliche Korrespondenz fin- det sich darüber hinaus bei zeitgleichen „Victoria“-Bildern wie „Parklandschaft. Ihre leichte Lesbarkeit verstellt im Grunde den Blick auf die Reiter‘schen Seerosen-Bilder. Der Künstler würde sich nicht an diesem Thema abarbeiten, wenn es ihm nicht wichtig wäre. Die Serie stellt eine Suche dar, aber nicht nach Monet, son- dern sich selbst. Und sie hinterfragt die Malerei selbst, die eigene wie die Kunst an sich. Sie ist Synthese aller Stile, de- rer sich Rudolf L. Reiter bedient und insofern Alterswerk in höchster Potenz. Indem sie Romantische Moderne, Informel und sogar den Impressionismus vereinnahmt und kombinier t, transzendier t sie das Stilgemisch zu purer Oberfläche wie zu dem, was jenseits dieser Oberfläche liegt. Die gemalte, doch nie wirklich sicht- und greifbare Wasseroberfläche ist wie eine unsichtbare Trennwand zwischen Dies- und Jenseits. Dahinter war tet das, was Reiter die Anderswelt nennt. Kein Wunder also, dass die seit ca. 2011 in ihren Variatio- nen intensiv entstehenden Seerosen-Bilder nicht nur Teil des Alterswerks sind, sondern vor und nach dem Einschnitt mit dramatischer Herz-OP und Krankheit stehen. So nennt denn Reiter auch eine Grafik von 2016 „Reflexionen der Unendlich- keit“ und macht sie in einer auf 30 Stück limitierten Grafikedi- tion seinem Publikum zugänglich. Vorlage für die Grafik ist ein großes Gemälde von 2013. R. L. Reiter, „Reinheit - Treue - Schöpferkraft - Erleuchtung“ Öl auf Leinwand, 200 x 120 cm, 2011
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