Rudolf L. Reiter - Gegen den Strom

32 Erding, Stadtmuseum… Am 19. August 2016 wird ein Film über den Künstler Rudolf L. Reiter gezeigt. Der Raum ist bis zum letz ten Platz gefüllt. Offenbar handelt es sich um ein Er- eignis, dem es beizuwohnen gilt. Der Künstler ist aufgeregt, aber glücklich. Erding ist Reiters Gebur tsor t. Er ist in Erding aufgewachsen und hat es nie wirklich verlassen. Hat er sich auch internati- onalen Ruhm erarbeitet, der ihn nach Paris, New York, Tokio und Norwegen führ te, hierher ist er immer wieder zurückge- kehr t. Meist war es die Rückkehr zu Frau und Kind, die nicht ins Ausland ziehen wollten. Doch Reiter fühlte sich ebenso sehr seinen Ursprüngen verbunden und dem oft melancho- lisch daliegenden Erdinger Moos, das er noch heute bei frühen Spaziergängen durch morgendlichen Nebel und Dunst durch- streift. Der Film „Rudolf L. Reiter – Quelle und Schöpfung“ hat ihn treffend allein am Ufer der nahe gelegenen Notzin- ger Weiher stehend und durch Bäume streifend eingefangen. „Das ist der Boden, wo ich herkomme“, sagt Reiter. Zwiespältig ist sein Verhältnis zu den Erdingern. Von vielen fühlt er sich weder als Mensch noch als Künstler verstanden. Ist es das selbst gepflegte Image vom „verkannten Künst- ler“? Das allzu oft zutreffende Klischee von dem, der in die Welt zog und überall Erfolg fand, nur nicht vor Or t? Den- noch hat seine Kunst im Erdinger Stadtmuseum in Gestalt der Sammlung Rudolf L. Reiter ein Zuhause. In einem Saal wird in wechselnden Präsentationen die Bandbreite seines Schaffens gezeigt, mal Werke der Romantischen Moderne, mal solche des Informel. Die Geschichte der Sammlung betrachtet der Künstler mit gespaltenen Gefühlen. Seine 2009 verstorbene Frau Hilde hatte einen Verein gegründet und Stifter für ver- schiedene von Reiters Kunstwerken gefunden. Mit ihrem Tod schlief der Verein ein und wurde fünf Jahre später aufgelöst. Die zusammengetragenen Werke, für die sich Reiter ein eige- nes Museum erhofft hatte, gingen als Schenkung an die Stadt und zwar mit einer notariellen Auflage, die eine permanente Ausstellung auf Dauer absicher t. In der Mooslandschaft bei Notzing entstand ein Teil der Außenaufnahmen des Filmes „R. L. R. - Quelle und Schöpfung“ Rudolf L. Reiter „Stimme des Lebens“ Öl auf Papier, 62 x 43 cm, 1976 Sammlung Rudolf L. Reiter, Museum Erding Der Maler der Anderswelt Prolog: Leben und Kunst Titel: Jahr: Größe: Material: Spender: Datum: Stimme des Lebens 1976 62 cm x 43 cm Öl auf Papier Galeristin Hilde Reiter † 13.03.2009 Museum A-Nr.: 001 Anlage zu § 1: Vereinbarung zur Überlassung der Sammlung Rudolf L. Reiter an die Stadt Erding R R RUDOLFL.REITER LL Sammlung,MuseumRUDOLFL.REITER,Erding Original

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