Rudolf L. Reiter - Gegen den Strom
29 Instrument und Material, die nirgendwo als solche, das heißt hier als äußerliche zu spüren ist; jene paradoxe Eigenschaft von Kunst, sich in der vollkommenen Beherrschung als solche selbst zum Verschwinden zu bringen. Unser Verhaftetsein im alltäglichen Gegenstandsbewußtsein hin- der t uns immer wieder daran, diese Welt des Scheins als die Wirklichkeit der Kunst ernst zu nehmen und ihre eigentümlichen Verhältnisse zu erkunden, die zuweilen nur in paradoxer Sprech- weise verständlich gemacht werden können. Die künstlerische Betrachtung der Welt hat diese alltägliche, gegenstandsorien- tier te Sichtweise jedoch keineswegs abzulehnen, sondern vermag vielmehr diejenigen ihrer Potentiale zu erkennen und zu aktivie- ren, die der künstlerischen Sicht auf die Welt und den Menschen dienen können. Roland Halfen 67 Rudolf L. Reiter „Genesis - dritter Entstehungstag“ Öl auf Leinwand, 120 x 160 cm, 2014
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