Rudolf L. Reiter - Gegen den Strom

295 nachträglich in die Lavaspalte gehängt werden, befestigt an einer Ar t Galgen. Nur zwei Monate, statt der geplanten acht Monate sollen sie hängen. Denn im Herbst ist der Künstler in die 16000 Einwohner Stadt Akureyri im Norden der Insel ein- geladen. Vier Wochen lang. Dor t plant Rudolf L. Reiter einen Workshop mit psychisch Kranken, Therapeuten, Kunstleh- rern, Schülern und Studenten, wie er ihn bereits sieben Mal abgehalten hat. Es liegt ihm sehr daran, kämpft er doch auch mit Depressionen, die ihm seinen Wor ten zu Folge jedoch die kreativsten Phasen in seinem Künstlerdasein bescher ten. Wenn alles gleichmäßig laufe, sei er nicht schöpferisch. Und Kunst könne manches destillieren, wie Therapie sein, sagt Rei- ter, „Zwischen Genie und Wahnsinn ist ein schmaler Grat.“ Johanna Pfund Im Herbst 2007 kehrt Reiter in die Akademie von Akureyri zu- rück, der Dozent für informelle Malerei hält einen vierwöchigen Workshop mit einheimischen Künstlern ab. Dabei zeigt er, wie man die Schöpfung in Form von Lavasand und Farbe in die Malerei überträgt. „Zwischen nichts und allem ist es nicht weit.“

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjk=