Rudolf L. Reiter - Gegen den Strom
285 Jahres folgte eine zweiwöchige Reise nach Japan Anfang De- zember. „Als konservativer Mensch war ich von der Ruhe und Ordnung in Tokyo total begeister t. Jeder Taxifahrer hat weiße Wollhandschuhe an, alle Menschen sind sehr schön angezogen, Pannen gibt es kaum, außer . . . „ Von einer wußte Reiter dann doch zu berichten. Nach eineinhalb Wochen Besprechungen waren mein Freund und Gönner Peter Trautmann, die Über- setzerin und ich zur Ver tragsunterschrift mit dem Ar t-Mana- ger im Restaurant unseres Hotels verabredet. Wir saßen auch fein angezogen und pünktlich dor t, war teten und war teten noch länger. Plötzlich wurde der Übersetzerin klar, daß wohl das Penthouse-Restaurant der Treffpunkt sei. Als wir dann hochkamen, war unser Ver tragspar tner schon stocksauer“. Doch dieser Zwischenfall konnte ein Zustandekommen der ersten großen Reiter Ausstellung in der 300 Quadratmeter großen japanischen Galerie „Ar t Funds“ nicht verhindern. Der Künstler ist fest davon überzeugt, es passier t, was passieren muß. Auch der Tatsache, daß die japanischen Galleristen im- mer wieder auf seine früheren Arbeiten „meditative Land- schaften“ und auf die Bücher „Seelenwanderung“ und „Bis un- sere Leben wieder eins sind“ zurückkamen, mißt er eine tiefe Bedeutung zu. Er sieht es als „inneres und äußeres Zeichen, wo mein Weg hingeht. Ich hatte mich schon zu weit entfernt von meinen Glaubensgefühlen. Der Japan-Ver trag beflügelt den Meister noch auf eine andere Weise: Ende August soll der Katalog erstellt werden, die Ausstellungseröffnung soll im Herbst 92 sein. Bis dahin müssen noch viele Bilder entstehen, denn durch die ständigen Verkäufe ist Reiters Fundus nicht groß. „Je mehr ich unter Druck komme, je mehr passier t in mir. Es bleibt keine Zeit zu zweifeln“. Der japanische Ex-Premiermi- nister Kanemaru lud Rudolf L. Reiter ein in Tokio seine Bilder zu zeigen. Sammlungsbescheinigung der Kunstakademie Zhejiang, 1990
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