Rudolf L. Reiter - Gegen den Strom
284 Erding (ako) - Man könnte es als Zufall betrachten, daß ein Japaner in der New Yorker „Galerie 54“ Bilder vom Erdinger Maler Rudolf L. Reiter sieht und begeister t seinem Freund, dem japanischen Ex-Premierminister Kanemaru davon er- zählt. Vielleicht ein weiterer Zufall, daß dieser den Künstler um eine Privatschau in einer Flughafen Lounge bittet und ihn sofor t einlädt in Tokyo eine eigene Ausstellung zu machen. Doch für Reiter gibt es keine Zufälle, nur „verschleier te Not- wendigkeiten“. Mit Japan verbindet der Künstler nicht den mächtigen Industriestaat, er denkt nicht an große Reisegrup- pen die mit einem Fotoapparat „Europe in five days“ besichti- gen, sondern an ein Land dessen Glaube und Philosophie ihm ver traut sind: „Ich fühle mich dor t mehr beheimatet, als bei- spielsweise in den USA“. „Gleich das erste Treffen hat mich tief beeindruckt“, erzählt Reiter, „Es war wie in einem Film. Herr Kanemaru kam mit einer zehnköpfigen Delegation dun- kel bekleideter Japaner im Panzerwagen angefahren, dann hat er sich zwei Stunden lang schweigend auf sein Hackstöckerl aus Elfenbein gestützt die Bilder angesehen - bis er mich ir- gendwann ansah und meinte, ich freue mich auf eine Ausstel- lung mit ihnen“. Diesem Treffen im Herbst des vergangenen Der große Meister (r.) neben einem Steinernen Meister (l.) auf einer Tokyoer Parkbank. Reiter reist nach Japan - die angesehene Galerie „Art Funds“ in Tokio präsentiert die erste Ausstellung des Neuromantikers „Als konservativer Mensch war ich von der Ruhe und Ordnung in Tokyo total begeistert.“
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