Rudolf L. Reiter - Gegen den Strom
278 48 Der Anleger, inzwischen völlig überholt, weckt Vorstellungen von den Schiffen, die hier angelegt haben, ihre Waren entluden, neue Waren an Bord nahmen. Der große Lagerspeicher gibt einen Ein- druck vom Umfang der Waren, die hier umgeschlagen wurden. Für Reiter Stimmungen über Stimmungen. Eindrücke, die er am liebsten gleich in Bilder umsetzen würde. Am Samstag Grund zur Freude für das Heimatmuseum in Hama- roy: bei einer Versteigerung, die zu seinen Gunsten durchgeführ t wurde, erzielen die von Reiter spontan gestifteten Lithographien „In Erinnerung an“ und „Dame vom Tivoli“ einen Höchstpreis: 3.000 norwegische Kronen, also rund 1.000 DM, können zuguns- ten des Heimatmuseums verbucht werden. Sonntag Abend sind die Hamsun-Tage 1986 vorbei. Stille senkt sich über die Stadt. Eintrag im Reise-Tagebuch: „Man hat das Gefühl, die Luft werde aus Hamaroy herausgelassen. Die Züge der Menschen, gestern noch heiter und fröhlich, zeigen nur noch die Spuren der Erschöpfung. Und jedem wird klar, dass sich alles zurückzieht. Die große Ruhe nach dem Sturm“. Montag der Abbau der Ausstellung, Verpacken der Bilder, Vorbe- reitung für den Rücktranspor t. Abends dann ein gemeinsames Essen mit den Freunden aus Hamaroy, zu dem Reiter geladen hat. Alf-Einer Øien, Mitglied im Hamsun-Komitee und Direktor Aufbruch nach der alten Handelsstation Kjerringöy
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