Rudolf L. Reiter - Gegen den Strom

272 42 Roman „Segen der Erde“ geschrieben hat. Das Haus, in dem er damals wohnte. So wie er sich immer zurückzog, wenn er an einem neuen Werk arbeitete. Unter einfachsten Bedingungen lebte er, stets aber in direkter Berührung mit der Natur rings herum, die er suchte und brauchte.Wie auch Reiter diesen stän- digen Kontakt als unabdingbare Voraussetzung für seine Arbeit braucht. Hieraus und aus der besonderen Sensibilität der beiden Künstler erklär t sich die starke emotionale Beziehung, die Reiter für Ham- sun empfindet. Und die Bedeutung, die diese Reise für ihn hat. Das „Schneewittchen-Schlösschen“ – ein weiteres Haus, in dem Hamsun gelebt und gearbeitet hat. Ver träumt, romantisch – es strahlt Wärme und Behaglichkeit aus. Hier möchte Reiter eine Nacht verbringen, um sich von der Atmospäre des Hauses ein- fangen und inspirieren zu lassen. Dann Hamaroy selbst. Idyllisch gelegen, die Häuser siehen sich am Hang entlang und empor, wie verwachsen mit der Landschaft. Das Heimatmuseum – der Platz, wo die Ausstellung im Tingsal stattfinden wird. Hier hat Hamsun mit seinem Freund Petersen, der dieses Haus bewohnte, viele Stunden verbracht, auf einer Bank in dem kleinen Gar ten vor dem Haus gesessen und auf den Fjord geblickt. Und wer weiß, wie viele Inspirationen Hamsun diese Stunden gebracht haben. Der norwegische Kulturbeauftragte, Kolbjörn Halmöy, erwar tet die Reisenden im Gästehaus und heiß sie willkommen. Auch hier – wie überall – die herzliche, freundschaftliche Atmosphäre, die die Gruppe aus Bayern die nächsten Tage begleiten wird. Doch Reiter findet keine Ruhe. Erwill hinüber. Zum Tingsal. Ein altes Holzhaus in landestypischen Rot gestrichen. Eine steile Holztreppe führ t hinauf zum Eingang. Die Farbe des Geländers ist schon ganz verwitter t, teilweise abgeblätter t. Tore Hamsun, ältester Sohn Knut Hamsuns, selbst Maler und Schriftsteller, beim Besuch der Reiter-Ausstellung im Hamsun-Museum in Hamaroy. z i fi in Ruhe. Er

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