Rudolf L. Reiter

Seite I 330 I 331 die meist hochwertig gestalteten Kataloge und Plakate gehabt. Das sein Aktionsradius in Erding auf eine relativ kleine Fläche reduziert bleibt, beweist der Ort, an dem er 1968 seine spätere Gattin Hilde Amalie kennen lernt. Das Fräulein Obermeier, geboren am 5. Juni 1950, trifft er erstmals im Café am Kleinen Platz. Darüber wohnen die Reiters mittlerweile, nachdem ein Onkel nach dem Tod Rudolfs Großmutter den Stammsitz am Rätschenbach geerbt hatte. Zwei Jahre später geben sich Rudolf und Hilde das Ja-Wort. Es erwächst eine Ehe zweier völlig unterschiedlicher Menschen, die sehr schnell merken, dass es ohne einander nicht geht. Hilde Reiter wird Managerin des Künstlers, regelt sein gesamtes Leben, hält ihm den Rücken für die Kunst frei. Dass Rudolf Reiter bald nur noch künstlerisch tätig sein wird, zeichnet sich 1966 ab, als er in Paris die Typografische Gesellschaft und in ihr zahlreiche Kunstschaffende kennenlernt. Reiter spricht davon, dass diese Begegnung eine “immense Inspiration für mich Provinzler” gewesen sei. 1968 steht für Reiter fest: Fortan will er ausschließlich Künstler sein. Eine rege kreative Tätigkeit beginnt. In seinem Atelier am Rätschenbach entstehen hunderte Werke. Er erinnert sich noch gut daran, dass es für ihn als Jungvermählten eine enormes Risiko gewesen sei, den Schutz eines Berufslebens mit geregeltem Einkommen von heute auf morgen aufzugeben. 1971 gründet er die Künstlervereinigung “Bunter Kreis”, 1974 wird er als Mitglied in den “Schutzverband bildender Künstler München” aufgenommen. 1976 eröffnet Reiter mit seiner Gattin und mit der Unterstützung durch den damaligen Kulturreferenten des Stadtrates, Gerhard Groschberger, eine Galerie an der Färbergasse. Amalie Reiter gibt in diesem Jahr ihren Beruf auf, um ausschließlich die Kunst ihres Mannes zu managen. 1999 erfolgte der Neubau des Wohn- und Galeriegebäudes sowie dem Atelierhaus am Rätschenbach in Erding. Zu den Räumen am Rätschenbach bemerkt Hilde Reiter im Jahre 2006: “Die Idee, eine Galerie in bester Lage Erdings, in unmittelbarer Nachbarschaft zu sämtlichen Banken, den wichtigsten Geschäften, In-Lokalen, aber auch nahe am kulturellen Geschehen zu verwirklichen, hatte ich, weil die Galerie mit ihrem Atrium und dem Ort: Flughafen München I Airport Center I Kunstaktion „Epochal - 2000“ I Eisenkugel, gegossen in der Carolinenhütte Kallmünz I Foto: André Wahba

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