Rudolf L. Reiter - Bilder, Objekte, Aktionen 1974-1994

Metaphysisch - Grenzenlos Kosmisch arbeitete zu dieser Zeit als Grafiker - aufzugeben, um sich fortan ganz der Kunst zu widmen. Grundlage der Arbeiten Reiters ist seine Philosophie der Reinkarnation. Wie bereits einige Romantiker um Caspar David Friedrich, hier besonders G. H. Schubert, ist er der Ansicht, daß jede Lebens- und Ent– wicklungsstufe den Keim zu einem zukünftigen Dasein in sich trägt. Über verschiedene Rituale, so zum Beispiel das Feuermachen im Ofen seines Ateliers, stellt Reiter, bevor er zu arbeiten beginnt, eine Verbindung zu den Kräften des Kosmos her, aus denen er seine künstlerische Energie schöpft. Mit seiner kosmischen Auffassung steht Reiter unter den Künstlern dieses Jahrhunderts nicht allein: Der bereits erwähnte Adolf Hölzel war davon überzeugt, daß den Farben Energien innewohnen, die einer Grundharmonie des Weltganzen entsprechen. Wie Piet Mondrian durch seinen geometrischen Kon– struktivismus, suchte er durch musi– kalische Malerei einen absoluten, Mensch und Natur umfassenden Einklang zu verwirklichen. Er ent– deckte dabei nicht nur für die Farbe, sondern auch für die Form naturgege– bene Prinzipien. Von Fritz Winter stammt die Feststellung, daß man, wenn man Großes wolle, auch die Welt groß sehen müsse. Dabei dürfe man sich weder an Einzelheiten verlieren, noch deren Wert als Teil des Ganzen unterschätzen. Man müsse die Zusammenhänge finden, denn auch das Kleinste sei Abbild des Großen. Winters Gedanken zum Kosmos rühren aus seiner Zeit am Bauhaus, in der er besonders von seinem Lehrer Paul Klee geprägt wurde. Klee und auch andere Künst– ler seiner Zeit, wie zum Beispiel Franz Mare, sahen ihre Kunst in Bezug zum Kosmos. Die Tradition der deutschen Romantik und der deutschen idealistischen Philosophie R. L. Reiter schuf mit Hilfe des Sonnenlichtes die Grafik "Lichtfelder" am Flughafen München.

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