Rudolf L. Reiter - Bilder, Objekte, Aktionen 1974-1994

Reinkarnation Die Spuren längst vergangener Kulturen Im Zusammenhang mit Rudolf L. Reiters Spurensuche steht die bisher letzte Aktion des Künstlers, die aus Holz und Torf im Erdinger Moos errichtete Pyramide. Dieses begehba– re Kunstwerk läßt sich auf die Be– schäftigung mit den Kelten zurück– führen, die in der Gegend um Reiters Heimatstadt siedelten. Ein Motiv, das sich durch alle Phasen der Kunst Reiters zieht, wird hier erneut aufge– griffen: Der Zeiten- oder Welten– wanderer, eine mit einem Wanderstab ausgestattete Figur, steht für die Kontinuität der Welt, der der Wechsel der Jahrhunderte, der Jahreszeiten nichts anhaben kann. Für Rudolf L. Reiter ist die Kunst ein Mittel, seine Philosophie mitzuteilen, sowie Leben und Tod richtig begreifen zu lernen. Er steht fest in der deutschen Maltradition der Romantik, über deren Spiritualität er zu der abstrakten Kunst, dem Informel, gelangte. Mögen sich diese beiden künstlerischen Ausdrucks– möglichkeiten auf den ersten Blick noch so sehr unterscheiden - was sie verbindet, ist die Sehnsucht nach dem Unendlichen. Carola Peter Kunsthistorikerin M. A. Reiter bei der Fertigstellung der Skulptur "Welten-Wanderer"

RkJQdWJsaXNoZXIy NDYwNjk=