Rudolf L. Reiter - Bilder, Objekte, Aktionen 1974-1994

Seit den Romantikern um Friedrich ist sie immer wieder von Künstlern eingesetzt worden, unter anderem von Wassily Kandinsky, Franz Mare und Paul Klee, die mit dieser Farbe eine spirituelle Erfahrung verbinden. Dem Licht kommt die größte Bedeu– tung zu: Es vereint alle Gegensätze, läßt Endliches und Unendliches eins werden. Die "Lichtfelder" sind Visionen, die zur Meditation einladen, um Einblicke in die Welt jenseits der Realität zu erhalten. Sie erinnern an die Wolkenstudien der Romantiker, beispielsweise John Constables, aber auch an Werke Gerhard Richters, in denen Himmel und Erde ineinander übergehen, einen grenzenlosen weiten Raum bilden, der sich in der Ferne verliert. Mit der Schaffung visionärer Bilder hatte Rudolf L. Reiter einen neuen Weg eingeschlagen. Dabei war ihm bewußt, daß sich auch die Vision letztlich immer auf die Erinnerung an die Wirklichkeit stützt, die im Ge– dächtnis gespeichert ist. Diese Gren– ze, die der Phantasie von Natur aus gesetzt ist, ließ sich nur durch den Verzicht auf eine getreue Wiedergabe überwinden. Unter dieser Voraussetzung begab sich Rudolf L. Reiter auf die Suche nach einer ursprünglichen, wahren Ausdrucksweise, frei von allen Zwängen, die in der Vorgabe der Natur, im Abbildhaften liegen, das einschränkend wirkt. Auf diese Weise kam Reiter zur ungegenständlichen Malerei. Die Bekanntschaft zu abstrakten Künstlern, vor allem in den USA, gab hierbei den Ausschlag. Mitte der 80er Jahre entstand in New York gemeinsam mit seinem Kollegen Nahum Tschacbasow das erste abstrakte Werk. Die Entwick– lung weg vom Gegenständlichen erfolgte schrittweise und läßt sich "Rudolf L. Reiter malt gemeinsam mit Nahum Tschacbasow ein abstraktes Bild in dessen New Yorker Atelier, Mai 1983. "Wolkenstudie" Öl auf Papier, 40 x 40 cm, 1972

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