Rudolf L. Reiter - Bis unsere Leben wieder eins sind

Kunstaktion Lichtfelder, Flughafen München Riem, 1984 sollen vereint werden mit den En– ergien und Kräften des Kosmos. Ich beschäftige mich immer inten– siver mit den Wandtafelzeichnun– gen (1919/24) Rudolf Steiners; ich sehe in J. Beuys ,Minneapolis Fragmente' (1977) eine gewisse Fortsetzung dieser Wandtafel– zeichnungen. ... Beuys Botschaft, jeder sei ein Künstler, kann ich nicht teilen, da die Kunst des 20. Jahrhunderts beweist, daß es ohne bestimmtes handwerkliches oder formales Korsett nicht mög– lieh ist, produktiv über diese Welt nachzudenken." 1985 Auf die Einladung des Kunst– sammlers Hans Cohn, der die größte R. L. Reiter-Sammlung der USA besitzt, weilt Reiter in Los Angeles. Vorbereitung der ersten Reiter-Ausstellung in Californien "County of Art". "Ich bin begeistert! Cohn unterhält einige private Museen und besitzt eine der welt-größten Glas-Samm– lungen. Hier hängen Gemälde von Cezanne, Gaugin, Macke, Baumei– ster und Picasso neben Werken von Rudolf L. Reiter. Meine Arbei– ten, von denen Cohn eine große Anzahl im Laufe der Jahre erwor– ben hat, in dieser Umgebung erle– ben zu dürfen ist für mich An– sporn und Verpflichtung zugleich, den angefangenen Weg weiter zu gehen und die vielen Dinge, die sich in mir bewegen, zu sichtbaren Bildfindungen auf die Leinwand zu bringen. Ich hoffe, daß Gott mir noch lange die Kraft zukommen läßt, dies in dieser Form zu reali- 139 sieren ... " (Auszug aus einem Brief an Ehefrau Hilde, 1985). Ausstellungen: American Institut for Contemporary Art German Studios, Washington Galerie Leman, London Beim Rückflug über New York lernt Reiter die norwegische Schauspielerin Karin Borg ken– nen. Die gemeinsame Verehrung des Schriftstellers Hamsun veran– laßt Frau Borg über ihre Eltern Kontakt zum Kulturbeauftragten des Hamsun Komitees H. Kolbyörn herzustellen. Es folgt eine Einla– dung nach Norwegen. 1986 Im Herbst geht Reiter für mehrere Wochen nach Hamaroy. Peter Trautmann, Leiter der Haupt-Ver– kehrs-Abteilung des Flughafens und seit Jahren Freund und För– derer der Kunst Reiters über– nimmt die Organisation der Reise und begleitet den Freund. "Die Landschaften hier lassen erahnen, wie die Welt zu ihrem Anbeginn einmal ausgesehen haben könnte! ... Hier ist der Mensch noch nicht zum Zerstörer der Natur gewor– den, hier lebt er noch mit ihr im Einklang" (Werkbuch, Eintrag vom 10. August 1986). "... Ich wohne im Peterson-Schlöß– chen - einem idyllisch gelegenen Herrenhof im Nordland. Ich ver– bringe hier einige Nächte schrei– bend; ich schreibe Gedichte und mache Zeichnungen; am nahege– legnen Strand sammle ich das ein, was Spaziergänger liegengelassen haben. Ich fand gestern beim Zurückgehen ein Stück Leinenfet– zen, habe mit ihm gespielt, es in den Wind geworfen und um einen Baum gewickelt, als Zeichen für

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